Art Affairs (2016)
Zusammenarbeit mit Sascha Boldt
Materialangabe: Installation, varierende
Größe
Material: Installation, varying size
Die Rauminstallation »Art Affairs« setzt sich mit dem Wesen der Kunst im Kontext aktueller Lebensweisen auseinander. Gemeinsam mit Sascha Boldt hat Ann Schomburg aus Alltagsgegenständen und vormals eigenständigen Arbeiten eine Art Wohnsituation zusammengefügt, die so chiffrenhaft die Lebenswelt des Jahres 2016 ausstellt. Unter dem Leitmotiv „Life imitates Art“ gehen sie der Fragestellung nach, ob das Leben die Kunst nachbildet oder die Kunst als Grundvoraussetzung jeglicher Reflektion von Realität gelten kann. In diesem Kippbild befinden sich auch die ausgestellten Objekte, deren individueller Wert in der Gemeinschaft der versammelten Gegenstände auf dem Spiel steht. Hinzu kommen malerische Arbeiten, welche auf Internetbilder, Handy Apps oder Youtube-Zitate verweisen und dabei die vielfältigen Verlockungen eines durch Multitasking geprägten Alltages thematisieren. Schließlich problematisiert »Art Affairs« die schwindende Möglichkeit gemeinsamer Ideale und Ziele angesichts von Informationsüberfluss und allgegenwärtigem Produktivitätsdruck.
Ann Schomburg & Sascha Boldt, Artaffairs 2.13,Rauminstallation, 2016 |
Do what I say, don‘t do what I do, oder es ist kein Kraut gegen Bournout gewachsen, oder? Sascha Boldt setzt in Seiner Reihe Bournoutplants straußartige Pflanzenarrangements in Szene, die mit pathetischen Slogans, dem Betrachter, Ratschläge geben, wie er sich die Trendkrankheit Bournout vom Leib hält.
Ann Schomburg & Sascha Boldt Hybrid Realities From Art to Life and Back, Installation view: walk through hybrid paintings |
Ann Schomburg, „Pokemon go 1.01“, 200x115 cm, Pigmentdruck, 2016 |
Eine doppelt virtuelle Inszenierung von einer ergänzten Realität zeigt Schomburg mit „Pokemon go 01.1.“ Ein erster Blick in das Trendspiel, das massentauglich virtuelle und physische Realität vermischt; Die Künstlerin präsentiert einen Plot von einem Handyscreenshot, der ihren ersten Pokemonball zeigt der virtuell auf ihren Computerscreen projiziert ist.
Ann Schomburg blickt in Ihren Großformatserien „Storytime“ und „Shit Chat, get ready with me“ und auf Videos, in denen Heranwachsende in einer scheinbaren Gegenbewegung zu den Anonymous AktivistInnen intimste Details ihres Privatlebens preisgeben. Visualisierte Youtubevideos, deren Skizzen aus gängigen DIY (Do it yourself) Beautyprogrammenauf dem Smartphone stammen, die für die orginal Youtubevideo Vorschaubilder verwendet werden und die die Künstlerin mit verschiedenen malerischen Techniken überarbeitet hat. Schomburg greift Slogans von Deutschen und amerikanischen Youtubern auf, die um die Clicks der Betrachter buhlen.
Besonders die beständigen Wechselspiele von selbstauferlegten Rollenbildern stehen hier im Fokus, wie funktioniert Selbstdarstellung wenn in den sozialen Medien das Privateste offengelegt wird, der Sinn und Unsinn von dieser privaten Selbstvermarktung wird in seiner Überladungs ins Absurde geführt.
Ann Schomburg, Shit chat, Get ready with me- Be careful who you swap with 170x95cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2016 |
Sascha Boldt, „Reality Check 3“ Hybride Malerei, 2014, 83x116cm ||Sascha Boldt, „Reality Check 4“ Hybride Malerei, 2015, 139x194 cm |