Contragic Fine Arts | Ann Schomburg

19.1.12

Atelierupdate Warm up Alltagschoreographien






DE

Die permanente Überwachung im öffentlichen Raum hat den gleichen gesellschaftlich wahrgenommenen Normalitätsgrad wie das Händewaschen in einem als tendenziell eher privat definierten Raum, der Toilette, bzw. deren Vorraum. Allerdings ist das Bewusstsein über das „überwacht werden“ im Alltag verdrängt. Überwachungskameras, die im realen Einsatz sind, sind nur noch sichtbar, wenn sie in beispielsweise Geschäften abschreckende Wirkung haben sollen. Handelt es sich in einer Einrichtung um eine Videoüberwachung aus Sicherheitsgründen sind die Geräte mittlerweile so klein, dass sie ohne genaue Suche nicht erkenntlich sind. Selbst mit suchendem Auge zeigt sich eine Herausforderung.
Für die Interventionen werden 18 Waschbecken überwacht. Sichtbar vom Subjekt sind lediglich die Hände. Die Person hinter den Händen bleibt anonym. Vom dreh bleibt ein Objekt im Raum eine gut wahrnehmbare Kamera. Sichtbarkeit durch die sehr präsenten Kameras und die offene Überwachung kreist die Frage ob es sich um eine reale Kamera oder einen Fake handelt.
Im ersten Stock des Hauptgebäudes in der ehemaligen Telefonzelle befindet sich eine Überwachungszentrale, die auf 2 Monitoren die 18 überwachten Waschbecken zeigt.


Die Banalität der überwachten Handlung mit all ihrer Symbolik und die Unkenntlichkeit des
Subjektes sollen den Fokus vom voyeuristischen „Kollegen betrachten“ auf eine generalisieren, abstrakte Ebene bringen und Raum für entstehende Fragen lassen. Der beengte Raum mit seiner Glastür suggeriert eine Teilöffentlichkeit, die Abstinenz eines Wächters einen unbeobachteter Moment in der Kontrolle.

EN

In public space, the permanent surveillance has the same socially perceived normality like washing hands after the restroom visit. However, the consciousness, of potentially being watched, is suppressed. Surveillance cameras are only visible if they are supposed to have a special effect for example in shops. If there is a surveillance for “safety reasons” only, the cameras tend to be so small that they stay unrecognized. Even with a careful look its hard to find them.
For the interventions in the governmental bureau in Kassel I place 18 camera dummies over the sinks, observing the hands while they get washed. The dummies blink. People have to deal with this direct interaction in their daily routine.

Considering them as fake or real cameras in combination of the symbolism of the action in connection the the exhibition space are the comments or questions I want to leave to the officials working in the governmental bureau

The monitored sinks are presented in a surveillance office. Two monitors with 18 video images, cables, receiver and traces of an absent security guard can be seen. The room numbers of the restrooms are in each video image, so the viewer can find the camera in the specific room