Contragic Fine Arts | Ann Schomburg

30.1.12

shoot and brush


shoot and brush from Ann Schomburg on Vimeo.

video installation, 2 channel, various sizes, 2010



There is no escape of anyone’s loop, the so called routine. The break out is only temporary, everything moves too fast to rest and honestly reflect on the personal living structures. Underestimation of the private life causes trouble, as the unconscious brings up suppressed things here and than.

One channel shows an empty shooting with a toy pistol in the direction of the viewer, the other shows the try of teeth cleaning with toothpaste and campaign. The 2 video images are facing each other. Two loops free from any obvious sense. The same background, the same person but no correspondence between the images.

Feminism as a reaction of sexism. Reaction instead of progression is the best to expect and still every culture or even subculture is establishing their own idols, defining the “how to be”. How to escape unhealthy routines,behavior especially when you got raised in an unhealthy structure, educated to act in a specific role.

In these days, everything is more and more individualized. Everybody is celebrating her own importance. The world around is received as a place of reference for the own ego. The installation puts the viewer's ego in confrontation with a super ego, being totally lost in a loop of nonsense.


29.1.12

12 lovers






12 lovers
photography/sound collage, 120x80 cm, c print, Dibond behind Plexiglas, mobile phone

DE

12 lovers

Das Fremdsein an sich, in Kombination mit dem Exoten-Status als ausländische Frau, beleuchtete meine Wahrnehmung über die Entwicklung der „Wertigkeit Frau“ wieder neu.

Während in Deutschland exotische Frauen manchmal gerne als Erleichterung zu dem „einheimischen Feministenpack“ wahrgenommen werden und sie ihre Position und Stärke erst verteidigen oder erobern müssen, als dass sie gesetzt, selbstverständlich da wäre, kann ich sagen, dass ich in China, als Fremde, höflicher als die Einheimischen Frauen behandelt wurde. Die einheimischen Frauen mussten ihre Position ihre Rolle und Wertigkeit viel nachdrücklicher erkämpfen, als jemand der nur Gast ist und wieder geht.
Wie gesellschaftlich die Fragen des „Frauseins“ diskutiert werden ist unterschiedlich, die Tatsache dass es diskutiert werden muss möchte ich hier unkommentiert für all jene stehen lassen, die an das Dogma „zumindest in unserer Kultur sind wir doch gleichberechtigt“ glauben.

Dennoch, das angestarrt werden und manchmal in physische Nähen zu geraten die mir aus dem Alltag in Deutschland oder den USA eher unbekannt waren, sorgte meinerseits teilweise zu heftigen Irritationen. Eine Sensibilität zu finden, die eine angemessene Höflichkeit gegenüber den Gastgebern kommuniziert und gleichwertig den Selbstrespekt für die eigenen Werte und Befindlichkeiten wahrt, ist in einer fremden Kultur noch schwieriger als in gewohnten Räumen.

Auf einem der unzähligen Massenmärkte kaufte ich Mengen von roten Punkten, 12 davon platzierte ich auf meinem Körper. Der dahinter stehende Code war natürlich für die Straßensituation primär irrelevant, da die Beziehung der Menschen auf der Straße zum Kunstmarkt fehlt. Lediglich die Irritation über die Handlung war maßgeblich um für emotionale Augenhöhe zu sorgen. So sehr die roten Punkte auf mir mein Umfeld irritierten, so sehr irritierten sie mich auch - sei es nun physisch oder mental.

Die Photographie habe ich in einem der vielen Mc. Donald's aufgenommen, dazu kommt Eine Tonspur die Verkehrsgeräusche eingefangen hat mit Bruchstücken einer chinesischen Kollegin, die mir erklärte dass seit Jahren ein mysteriöses schwarzes Luxusauto auf dem Campus steht, aber niemand weiß und interessiert zu wem es gehört.
Die Luxusgüter die alle ihren Raum in Unmittelbarer Campusnähe hatten, wenn es sie auch überall in der Stadt gab war hier eine Konzentration festzustellen erinnerten mich an die Aussage eines koreanischen Galeristen der mir 2008 erzählte, dass Kunst und Design in Zukunft das gleiche sein werden. Beides blieb ein gleichermaßen verstörendes Echo in meiner Erinnerung.

Während eines einmonatigen Arbeitsaufenthaltes ist es unmöglich einen Tiefen Einblick in eine Kultur zu bekommen. Jeglicher Versuch die Komplexität einer Gesellschaft zu reflektieren ist zum Scheitern verurteilt. Beispielsweise der Versuch gar zu Urteilen, wird an diesem Punkt in nichts als Oberflächlichkeiten enden. Kleine Fragmente hingehen hinterlassen ihre Spuren. Die Wahrnehmung und Umsetzung von jenen ist es die mich interessiert. In China wie in jedem anderen Ort auch.



EN


In China I experienced my own role as a women from a totally different viewpoint. Not only me being a stranger, but also an other viewpoint on gender, or how I was treated in daily life outside the academy.

In Germany Chinese and other “exotic” appearing women often tend to be perceived as “something far away from feminism”. Unfortunately, there are many reports about mistreatment and they even have to fight more to get eye leveled respect. So, way too many have to prove themselves as individuals with “the power to say no” instead of being able to take this for granted.
As a stranger I was treated respectfully, compared to what local girls have to take (and fight). The contrast does not change that people, especially men, starred at me, sometimes came closer than I was used to from Europe or the US.

From the market halls I bought masses of red dot sticker, took 12 and placed them on my skin. In the street none would understand the code of the red dots as the locals in the street were far away from the art market. But the red dots on my skin were distracting, like I felt about them no mater if I saw them mentally or physically in a real presence. It felt like people would have a reason now to look at me and wonder. People at home would look at me if I was walking around like that.

The photograph was taken in a Mac Donald’s in China, Hanzhou mixed with the sound of the traffic and extracts of a Chinese girl explaining to me that she does not know who is connected to an expensive black car standing on her campus, however this car is on the campus since years. I shoot myself.

The luxury commodities around the campus of the art academy made me think of a galerist in Korea claiming that are and design will be the same soon. Both became a very disturbing echo in my memory.
During a one month residency it is impossible to understand the complex structures and reasons of a society. The attempt to judge at that point could only be superficial and I do not believe in the sense of judging anyway.

Small fragments leave traces. A Starting point to work on a perception. No matter if the inspiration comes from a foreign or a known society.

25.1.12

Atelier Update Values


english version scroll down



Values/Werte, Gasbrenner, Eisentopf, Centstücke, Gaskartuschen, Installation, 2011 Unikat


Was ist ein Wertesystem? Gerade im Bezug zu meiner Forschung, hinsichtlich des Überlebenskampf als Künstlerin ist mir die linguistische Doppeldeutigkeit des Terminus Wert sehr wichtig. Die Frage nach den Werten der Kunst sollte, meinem Kunstbild entsprechend, eine persönliche Frage der KünstlerInnen, nach den Werten in der eigenen Kunst, bleiben.
Als Kind erzählten mir meine Großeltern von der Inflation die selbst erlebten, wie sich alles mit einem schlag veränderte. Damals machte mir die Vorstellung meine angesparten 160 DM mit einem Schlag zu verlieren unglaubliche Angst.
Gedanken- Szenarioexperimente der TV Sender mit Inflationsbeispielen, sind gerade der Trend. Mein Interesse liegt bei der Überlegung wie man mit der Zeit und Situation umgeht weniger bei dem „einem Künstler ist mal wieder aufgefallen das Geldwerte fiktiv sind“ als bei dem Umgang mit der eigenen Existenz. Vor allem, wie produziere ich weiter, wenn nichts mehr geht. Die Wandlung von Material in Objekt schafft durch den Einsatz von Arbeit eine Wertsteigerung. Durch die Spekulation auf erhebliche Wertsteigerung z.B. bei Aktien steigt oder fällt der Kurs eines Spekulation Objekt.

Durch die Spekulation auf erhebliche Wertsteigerung z.B. bei Aktien steigt oder fällt der Kurs eines Spekulationsobjekt. Man setzt auf Krisen, das zeigt am deutlichsten die Spekulation auf Nahrungsmittel. Der Kunstmarkt mit seinen Auktionen dreht sich größtenteils spekulativ auf die fiktive Wertsteigerung seiner Objekte. Kultur als Kapitalanlage. Inflationsszenarien als Gedankenexperiment, eine Performance des Kapitalismus, mal wieder Neubeginn oder Symptome betäuben.

Etwas unsicherer, aber vertraut man den TV Szenarien, wäre die Spekulation auf die Inflation. Bevor Geld nichts mehr wert ist setzt man alles an Geld was man erreichen kann in möglichst kleine Münzen um. Besonders im Falle der Eurocent Münzen ist, dass der reine Materialwert gleich dem Geldwert ist, was im Falle der Inflation den meisten Gewinn verspricht und im Falle von keiner Inflation, zumindest keinen Verlust verbucht.
Historisch war der Materialwert im Pfennig lag sogar über dem des Geldwertes, allerdings wurde das schmelzen zu dieser zeit noch staatlich sanktioniert. Seit 2010 ist das vernichten von Geld nicht mehr Illegal, somit steht dieser Anlage rechtlich nichts im Weg. Vorsorglich muss noch genügend Gas zum schmelzen gehortet werden.
Wenn die Preise mehr und mehr steigen, wird der Materialwert der gesammelten münzen immer interessanter, sowohl als Tauschmittel als auch als Arbeitsmittel für Objekte, um weiter künstlerisch Produzieren zu können.
Die Objekte für meine Installation sind so gewählt dass sie durch die Berücksichtigung der jeweiligen Schmelzpunkte funktionsfähig ist.



EN


What is a value system?

Especially the term value is highly interesting to me. In the linguistic sense as well as in the political term, or the business definition.

Media creates social fears. Especially the capitalistic crises tempts TV shows to threaten people with a possible inflation. Who can should buy gold. Who cannot can be neglected. Speculation on an inflation is equal to all the other speculations happening all the time. A fictive value takes real influence.
It does not need another enlightening that capitalism is evil and speculations on food is not fair and the art market abuses culture for investments instead of creating experiences. It is all about surviving under precarious conditions, survival of an inflation for everyone. An attempt to make a suggestion instead of staying in the system of reflecting conditions without action.

The specific feature the euro cent coin, is that the pure material value there is equal to the defined value. In case of an inflation, the value of material will “survive” in contrast to the value of paper money. So by the collection and changing money into cent coins, I offer an opportunity to survive a potential inflation. If the inflation does not come, at least there is no loss

22.1.12

video scatch Stoffladen


Stoffladen from societyTrash on Vimeo.

english version below


Stoffladen 90 Sek.


Soloshow Ekachai Eksaroj


kuratiert und Dekoriert von Ann Schomburg




Kunst im Schaufenster, ein Konzept das vornehmlich in kleineren Städten von mittelständischen Unternehmen etabliert wurde, um lokalen Künstlern eine Möglichkeit zu geben ihre Arbeiten zu präsentieren. Allerdings geht es dabei nicht um die gesamte Fensterfläche, sondern nur einen Platz zwischen den Waren. Das Schaufenster, als Ort des gewollten Voyeurismus für Produkte, zeigt nun dessen Dekoration mit Stoffen sowie mit Arbeiten von Ekachai Eksaroj (Künstler und Modedesigner), dessen Stickarbeiten (Auszug aus der Arbeit VON DIR ZU DIR) sich ironisch mit der prekären Situation als „emerging artist“, sowie den Klischees um die Kunst auseinander setzten.


Die linken zwei Fensterflächen zeigen zunächst einen halbfertig dekoriertes Schaufenster, das von mir 85 Sekunden kuratiert, dekoriert wird, weitere 5 Sekunden Steht die Ausstellung.


Das Konzept der KünstlerIn als KuratorIn das in den 90er Jahren begann (Referenz des Ausstellungsraum „Whitecube“ der in Kürzester Zeit den KünstlerInnen eine Einzelausstellung ermöglichte, Täglich bis hin zu stündlichen Eröffnungen) soll durch den extrem langen Aufbau und die kurze Möglichkeit die Arbeit tatsächlich installiert zu sehen, auf die Spitze treiben. Fragen nach Kunst, Ware und die Rolle des Künstlers mit seiner Kunst sind mir hier besonders wichtig. Die Soloshow verschwindet in den Waren, integriert sich in ihrer Materialität in den Stoffen und wird umgeben von den Materialien zum subversiven Kommentar, dass erst bei genauerer Betrachtung wahrgenommen werden kann.




In dem rechten Fensterblock wird dem Passanten Einblick in das Lager gewährt, aus dem Waren und Kunst in das Linke überführt werden.


opening at February 9tn 7 pm,
Künstlerbund, Rosenthaler Straße 11,  Berlin





comming up next:
Soloshow: Sanitätshaus
Flaut M. Rauch


Medizinische Gerätschaften werden zwischen Ironie, Poesie und Melancholie subversiv mit Arbeiten von Flaut M. Rauch (Künstler, Regisseur, Schauspieler) kommentiert. Eine persönliche Forschungsreise in die Vergangenheit, auf der Suche nach der Zukunft.







Stolidness (Material store) 90 sec.

Solo show Ekachai Eksaroj

curated and decorated of Ann Schomburg


Art in the shop-window: particularly in smaller towns small businesses offer local artists the opportunity to present their works. Indeed, it is not about the whole window surface, but only a bit of space between the goods.

The shop-window, as a place of the artificial voyeurism for products, shows the decoration with works of Ekachai Eksaroj (artist and fashion designer) whose embroideries (extract from the work Von Dir zu Dir) argued ironically with the precarious situation as „emerging artist“, as well as the stereotypes around the art field.

The concept of the artist as a curator began in the 90s (reference of the showroom "Whitecube" in the shortest time to the artists a single exhibition allowed, Daily up to hourly openings) in the commercialized surrounding and unreflected consumption the extremely long construction and the short possibility to see the work really installed, comments the contemporary situation. Questions about art, the product and the role of the artist with her/his art are especially important to me at that point. The solo show disappears in the goods, integrates itself in the materials leaving a subversive comment that only can be perceived in case of more careful consideration.

In the left window block gives an insight into the storage-room.

19.1.12

Atelierupdate Warm up Alltagschoreographien






DE

Die permanente Überwachung im öffentlichen Raum hat den gleichen gesellschaftlich wahrgenommenen Normalitätsgrad wie das Händewaschen in einem als tendenziell eher privat definierten Raum, der Toilette, bzw. deren Vorraum. Allerdings ist das Bewusstsein über das „überwacht werden“ im Alltag verdrängt. Überwachungskameras, die im realen Einsatz sind, sind nur noch sichtbar, wenn sie in beispielsweise Geschäften abschreckende Wirkung haben sollen. Handelt es sich in einer Einrichtung um eine Videoüberwachung aus Sicherheitsgründen sind die Geräte mittlerweile so klein, dass sie ohne genaue Suche nicht erkenntlich sind. Selbst mit suchendem Auge zeigt sich eine Herausforderung.
Für die Interventionen werden 18 Waschbecken überwacht. Sichtbar vom Subjekt sind lediglich die Hände. Die Person hinter den Händen bleibt anonym. Vom dreh bleibt ein Objekt im Raum eine gut wahrnehmbare Kamera. Sichtbarkeit durch die sehr präsenten Kameras und die offene Überwachung kreist die Frage ob es sich um eine reale Kamera oder einen Fake handelt.
Im ersten Stock des Hauptgebäudes in der ehemaligen Telefonzelle befindet sich eine Überwachungszentrale, die auf 2 Monitoren die 18 überwachten Waschbecken zeigt.


Die Banalität der überwachten Handlung mit all ihrer Symbolik und die Unkenntlichkeit des
Subjektes sollen den Fokus vom voyeuristischen „Kollegen betrachten“ auf eine generalisieren, abstrakte Ebene bringen und Raum für entstehende Fragen lassen. Der beengte Raum mit seiner Glastür suggeriert eine Teilöffentlichkeit, die Abstinenz eines Wächters einen unbeobachteter Moment in der Kontrolle.

EN

In public space, the permanent surveillance has the same socially perceived normality like washing hands after the restroom visit. However, the consciousness, of potentially being watched, is suppressed. Surveillance cameras are only visible if they are supposed to have a special effect for example in shops. If there is a surveillance for “safety reasons” only, the cameras tend to be so small that they stay unrecognized. Even with a careful look its hard to find them.
For the interventions in the governmental bureau in Kassel I place 18 camera dummies over the sinks, observing the hands while they get washed. The dummies blink. People have to deal with this direct interaction in their daily routine.

Considering them as fake or real cameras in combination of the symbolism of the action in connection the the exhibition space are the comments or questions I want to leave to the officials working in the governmental bureau

The monitored sinks are presented in a surveillance office. Two monitors with 18 video images, cables, receiver and traces of an absent security guard can be seen. The room numbers of the restrooms are in each video image, so the viewer can find the camera in the specific room

18.1.12

Atelier Update testshoot Soloshow STOFFLADEN by Ekachai Eksaroj, Windows 3 day 01















stills from Stoffladen, soloshow of Ekachai Eksaroj (extract VON DIR ZU DIR), test shoot 01
curated and decorated by Ann Schomburg