Skulpturen Maschine
Das Leben wird schneller, die Arbeitskraft flexibler und der Alltag tendiert zur Sachlichkeit. Erkenntnisse der Forschung entmystifizieren. Parallel steigt das individuelle Bedürfnis nach Besonderheiten, Aura, einer latenten Remystifizierung, Verzauberung des Gewöhnlichen und Glaube an etwas, um an individuell angepassten Werten festzuhalten.
Geht es um Kunst, konkret um den Erwerb von Kunst, die in die Lebenssituation integriert werden soll, wird während des Momentes des Kaufs ein „Ding“ eben mit diesen Hoffnungen aufgeladen.
Was ist der Wert einer Arbeit, was bedeutet Wert in Verbindung mit einer künstlerischen Position. Was transformiert ein Objekt in Kunst in Distanzierung zu Kunsthandwerk oder Design. Wann wird ein Material Kunst und welche Relevanz hat der zeitgenössische Künstler in oder für sein Werk.
Mit der Skulpturenmachine, geht es mir darum eine Maschine zur Diskussion zu stellen, die autonom aus einem Blei-Zinn Granulat Skulpturen Gießt. Die äußere Form soll die industrielle Produktion zitieren. Gegen den Einwurf von angesetzten 5€ bekommt der Betrachter, der zum performativen Akteur wird, eine Skulptur gegossen. Den Prozess kann er durch eine Scheibe nachvollziehen, die Aktivität beschränkt sich jedoch auf den Akt des Zahlens. Zu der Skulptur gibt es ein Echtheitszertifikat, die den Guss eindeutig als Kunst identifiziert.
Kleine Beträge und „Automatenkunst“ als Kommentar zu einer Frage der Überlebensstrategie als Künstlerin. Bei einer Quote von unter 3% bei einem Kunststudium wird die Existenzfrage für die Zukunft essentiell. Hinzu kommt eine gesellschaftliche Wahrnehmung, die ein Kunststudium oftmals als Studium zur Ehefrau oder auf „Hartz IV“ wahrnimmt, sowie die Entscheidung wie und ob man sich dem Markt am besten anbiedert um sein Überleben zu sichern, im Falle ohne familiären Reichtum Kunst schaffend sein zu wollen.
Sculpture Machine (work in process)
There is a German custom to melt lend predicting the future for the flowing year, on new years eve. Life runs faster, labor more and more flexible and the daily routine gets stuck into neutral pragmatism. Probably one of the reasons for the boom of TV shows presenting fortune tellers as life managers. The fortuneteller hotline establishes itself especially since the internet pornography took over the “sex-hotline”. There seems to be a need for re mystification of small parts of life.
There is a social perception that connects studying art either to a “career” as an interesting wife or to become an other welfare case. If it comes down to art, especially the acquisition of art, the question about how to continue becomes essential. Depending on a marked and making the own concepts suitable for potential waiting rooms, going into the battle for scholarships and competitions against all the others, get lost in side jobs, that sometimes not even pay for the rent, or giving up are the most common developments in the time after the protected time of university studio space.
Selling little sculptures in a way of micro-mass-production I deal with an other idea of surviving. The machine is melting tin and pours the melted metal into a bowl of water, which creates the sculpture according to the principle of “Bleigießen”. Bleigießen is the German custom, to predict the future on new years eve.
The process starts if a viewer becomes active and pays. The process of melting and pouring can be watched. Next to the sculpture machine is a cigaretten machine, selling certificates, that attest the sculpture to be an original piece of art, and packaging for the sculptures. The price for the sculpture and the packaging certificate are equal.