Installation View The Mission (die Mission), Ann Schomburg & Sascha Boldt, 2017
Ann Schomburg
& Sascha Boldt, The Mission (die Mission), 2017
Performance,
Installation, Hybride Malerei, Video
DE Was bedeuten
die Themen und Inhalte der Kunstgeschichte heute? Welche Formen
haben Melancholie und Apokalypse in der heutigen Gesellschaft und wie
finden sie zu einer zeitgenössischen Darstellung?
Die
Installation „The Mission“ des Berliner
KünstlerInnen Duos Ann Schomburg und Sascha Boldt zitiert die oben
genannten Themen in Inhalt und Umsetzung- Techniken Mischen Altes ,
Neueres und Neues: Von Malerei und Kupferstich ausgehend finden
zeitlose Themen zeitgenössische Beispiele in der Blue Whale
Challenge und sich beständig wiederholende Themen wie apokalyptische
Katastrophen finden in einem überarbeiteten hybriden Pigmentdruck
eine Form. Formal zitieren Stapelmonitore die Anfänge der
Videokunst, wie ebenso die Bilder von Spionkameras sich an der
Erscheinungsform experimenteller Medienkunst anlehnen.
Elemente der
Handyapp „Snapchat“ werden als Sample hinzugemischt um auf die
ästhetische Form einer Jugendsprache im Jahr 2017 zurückzugreifen.
„The
Mission“, besteht zum einen aus Ann Schomburgs Bild
„#curatorfindme“ das als Portrait oder Mahnmal
zeitgenössischer Melancholie – suicidgefährdete Teenager abbildet
die unter diesem hashtag (#) im Internet nach einem „Spieleleiter“
(Kurator) suchen der sie durch die „Bluewhale Challenge“ führt.
- Das katastrophale Ziel dieser Challenge ist daß sich die
Protagonisten an deren letzten Tag bei einem Sprung von einem
Hochhausdach filmen.
Zum anderen
ist Sascha Boldts hybrides Konstrukt „Apocalypse to go“ ein
Panorama unseres quasi apokalyptischen Zeitalters. Phänomene wie
z.b. Umweltverschmutzung, Wegwerfmentalität, atomisierte globale
gesellschaftliche Probleme, Raubbau an der Natur, verantwortunglose
Spaß- und Konsumkultur, Aufmerksamkeitsüberreizungen durch
virtuelle Medien, Plastikmüll oder Klimaerwärmung entladen sich in
katastrophalen Szenarien.
Nach dieser
ersten künstlerische Annäherung an die Bedeutung dieser zeitlosen
Grundthemen im Hier und Jetzt, beginnt die Basis für die gemeinsame
Videoinstallation/Performance „Leaving the comfort zone 1,
Zeugen Dürers“ als Annäherung an das „reale Leben“.
Ann Schomburg
und Sascha Boldt gehen mit Repliken der Grafiken Dürers in den
öffentlichen Raum um über einen Diskurs mit selbigen herauszufinden
wie seine Arbeiten heutzutage von anderen Menschen interpretiert
werden und welche Themen, Ästhetiken und Inhalte aus diesen privaten
Interrogationen für unsere heutige Gesellschaft eine Relevanz haben.
Aus dem Schutzraum des Museums werden die Motive wieder hinaus in die
Wirklichkeit des Alltages getragen um sie mit diesem abzugleichen.
Die Performance läuft während der Laufzeit der Ausstellung und wird
auf den Monitoren in der Ausstellung ergänzt.
Kurzstatements:
"Ich
sehe die Menscheit heute in einem quasi apokalyptischen Zeitalter.
Phänomene wie z.b. Umweltverschmutzung, Wegwerfmentalität,
atomisierte globale gesellschaftliche Probleme, ungerechte Verteilung
von Ressourcen, Raubbau an der Natur, selbstzerstörerische
Internetchallenges, Aufmerksamkeitsüberreizungen durch virtuelle
Medien, Plastikmüll oder Klimaerwärmung erzeugen ein Szenario,
deren Grundmotive meines Erachtens bereits in Dürers Grafikserie der
Apokalypse abgebildet sind.“ Sascha Boldt
„Melancholie
ist ein Beständiger Begleiter von Jugendlichen; die Zeit zwischen
Kind und Erwachsenwerden ist ein sensibler Moment, den man vielleicht
mit der Künstlerischen Praxis vergleichen kann, die Albrecht Dürer
in Melancholia auf den Punkt bringt. Die Zeiten sind heute andere,
auf Melancholie trifft Entfremdung- durch die 'Kuratoren' der
Bluewhalechallange, die ihren Teil dazu beitragen die Melancholie in
eine Todessehnsucht zu transformieren.“Ann Schomburg PRESS
Materialangabe: Melancholie auf Leinwand,
200x300cm
Material: Melancholi on canvas, 200x300 cm
Die Bildcollage »I Am A Whale« ist ein
Portrait und Mahnmal zeitgenössischer Melancholie. 2017 hatten sich einzelne
Teenager in Chatforen für Suizidgefährdete einer Art Challenge anvertraut.
Zunächst wohl nur eine Legende, dann jedoch Realität, wurden sie im Zuge der
sogenannten »Blue Whale Challenge« von kriminellen Moderatoren an 50
aufeinanderfolgenden Tagen zu verschiedenen Handlungen angestiftet und
schließlich in den Suizid geleitet. Unter dem Hashtag #curatorfindme hatten
sich die KandidatInnen des tödlichen Spiels im Internet als InteressentInnen
geflaggt.
EN
The collage "I Am A Whale" is a
portrait and memorial of contemporary melancholy. In 2017 some a number of
teenagers had entrusted themselves with a kind of challenge in chat forums for
suicide victimsrisk patients. Initially only a legend, but then reality, they
were on 50 consecutive days incited to various actions by criminal moderators
on 50 consecutive days in the course of the so-called "Blue Whale
Challenge". and finally Eventually, they were led into suicide. Under the
hashtag #curatorfindme, the candidates of the deadly game on the Internet had
flagged themselves as interested parties.
Sascha Boldt, Alexander Skorobogatov, Ann Schomburg
Blowjob & Imaginary Snowclouddiving, A performance and installation in the hybrid space between reality and facebook.
DE
Clickbaits ködern tagtäglich die Aufmerksamkeit von Nutzerinnen im
Internet. Nicht selten simulieren sie dabei skandalöse Inhalte und tatsächliche
Sensationen. Anlässlich einer Ausstellungseröffnung im Kasseler
Regierungspräsidium hatte Schomburg 2017 einen eigenen Köder ausgeworfen und zu
einer Blowjob-Performance geladen. Die anwesenden Vertreter der Presse waren
ihrer Ankündigung zunächst neugierig gefolgt und fanden die Künstlerin
schließlich beim Aufblasen eines großformatigen Schwimmtiers vor. Das Motiv der
Badeinsel, ein Einhorn, verbindet dabei die Selbstdarstellung junger Frauen im
Internet, welche sich dort an der Seite des Spielzeuges als attraktiv und
abenteuerlustig auszeichnen, mit älteren Mythologien. In der Fantasy-Erzählung
»Das letzte Einhorn« beispielsweise begegnet eine allein unter Männern in der
Wildnis lebende Räuberin dem zauberhaften Tier und verhandelt an seiner Seite
Reinheitsvorstellungen weiblicher Sexualität.
Clickbaits attract the attention of
Internet users every day. They often simulate scandalous content and actual
sensations. On the occasion of the opening of an exhibition opening in the
Kassel Regional Council in 2017, Schomburg cast his her own bait in 2017 and
invited to a blowjob performance. The present representatives of the press who
were present had followed her announcement curiously at first and finally found
the artist blowing up a large-format floating animal. The motif of Tthe bathing
island, is formed as a unicorn.,This combines the self-portrayal of young women
distinguishing themselves as attractive and adventurous at the side of a toy
ion the iInternet, who distinguish themselves as attractive and adventurous on
the side of the toy, with significantly older mythologies. In the fantasy
narrative "The Last Unicorn,", for example, a female robber living
alone among men in the wilderness encounters the magical animal and negotiates
purity ideas of female purity and sexuality at its side.
VIDEO:
Imaginary snowclouddiving:
Mit Arbeiten von:
Emma Adler, Minor Alexander, Sascha Boldt, Stefan Ewald, Annika Glass / Miguel Wysocki, Patricia
Lambertus, Kati Liebert, Iris Musolf, Hans Petri, Julia Charlotte Richter, Schaum und Rausch, Ann
Schomburg, Vincent Rischer, Jonny Star
Imaginary Snowclouddiving (2017)
Materialangabe: collective art
Die MitarbeiterInnen des
Regierungspräsidiums Kassel wählen auf dem Rundgang der Universität Kassel
jährlich ihre Favoriten für die „Interventionen“ aus, einer Kunstausstellung in
den Fluren ihres Gebäudes. Zur Documenta 2017 wurde dieses Prinzip verändert
und der Ausstellungsplatz ein herausragende Alumni der Universität Kassel vergeben. Ann
Schomburg entschied sich ‚ihren’ Ausstellungsplatz in einer kollektiven Geste
an ihre KollegInnen weiterzugeben. Sie fügten ihre Arbeit mit Werken von 14
weiteren KünstlerInnen zusammen. Damit kommentierte Schomburg nicht nur den
Druck des Wettbewerbs, sondern auch das politikstrategische Kalkül derlei
gönnerischer Ausstellungseinladungen. Mit einem weiteren Detail der
Wandinstallation verschärfte die Künstlerin diese Kritik: In einer jovialen
Geste setzte Schomburg den in der Gruppenausstellung unterrepräsentierten
männlichen Künstlern mit einzelnen, leeren Bildrahmen aus Klebeband ein
Denkmal. Die Reaktion des Veranstalters, der bald in die Werkauswahl eingriff, ist ein relevanter Teil der Arbeit und in
ihre Dokumentation eingeflossen.
Zeichen: 1093
Mit Arbeiten von:
Emma Adler, Minor Alexander, Sascha Boldt,
Stefan Ewald, Annika Glass / Miguel Wysocki, Patricia Lambertus, Kati Liebert,
Iris Musolf, Hans Petri, Julia Charlotte Richter, Schaum und Rausch, Ann
Schomburg, Vincent Rischer, Jonny Star
Every year on the tour of the University of
Kassel, the staff of the Kassel Regional Council selects their favourites for
the "Interventions", an art exhibition in the corridors of their
building. For Documenta 2017, this principlethe concept was changed and the
exhibition space was given to an outstanding alumni of the University of
Kassel. Ann Schomburg decided to pass on 'her' exhibition space to her
colleagues in a collective gesture. They She combined their her work with works
by 14 other artists. Schomburg thus commented not only on the pressure of the
competition, but also on the political and-strategic calculation of such
patronizing exhibition invitations. With Aanother detail of the wall
installation, the artist intensified this the artist’s criticism: in a jovial
gesture, Schomburg set a monument to the group exhibition’s the
underrepresented male artists underrepresented in the group exhibition with by
adding individual, empty picture frames made of adhesive tape. The reaction of
the organizer, who soon intervened in the selection of works, is a relevant
part of the work and has become a part offlowed into its documentation.
With works by
Emma Adler, Minor Alexander, Sascha Boldt,
Stefan Ewald, Annika Glass / Miguel Wysocki, Patricia Lambertus, Kati Liebert,
Iris Musolf, Hans Petri, Julia Charlotte Richter, Schaum und Rausch, Ann
Schomburg, Vincent Rischer, Jonny Star
A two paged poster edition. Double paged. 50 officially sided by Ann Schomburg and 50 officially sided by Sascha Boldt. Beside these authorised fronts, both editions keep the collaborating artwork on the backside, clearly indicated that the other work looses its art status, as it is stepping back to be an irrelevant backside. It is indicated by a line crossing out the wrong piece and an edition sticker by the specific artist of the front side.
DE
Zweiteilige Posteredition in Höhe von jeweils 50 Stück, mit einer Seite der Edition Schomburg,
und der anderen Seite der Edition Boldt. Neben der jeweilgen Vorderseite haben beide Editionen jeweils beide Motive,
Edition Schomburg durch einen Strich entwertetet die Edition Boldt auf der Rückseite, und
Edition Boldt durch einen Strich entwertet die Edition Schomburg auf der Rückseite,
so dass die richtige Seite der Vorderseite die erworben wurde eindeutig erkennbar ist und durch den Strich die eindeutige Entwertung der Rückseite bzw. des Motives der anderen Edition ersichtlich wird
Conceptual Poster_Boldt 01-50, 2017
Making out,
fighting out session
documented by
Ekachai Eksaroj
Es sprechen Prof. Thaddäus Hüppi | Bundesverband der Hochschulgalerien Thomas Nolden | Süddeutscher Kunstverein Ralf Schmitt | BERLIN ART INSTITUTE
Warum eigentlich sehen wir weltweit nur die 20 zentralen Kunstpositionen oder ihre Variationen durch fleißige Kunststudierende, Künstler und Künstlerinnen ... wo doch in den Schubladen, Wohnzimmern oder den verlassenen Schweineställen der Republik die spannenden Werke „der Anderen“ liegen, derer, die im Glücksspiel Kunst ausgeschieden oder schlicht übersehen worden sind: unbeachtete Meisterwerke, ignoriert und zum Verstauben verurteilt. Versteckt sich nicht längst die Kunst mit Seele in den Werken der Autodidakten und Zurückgezogenen? „Die Bilder der Anderen“ ist ein Anfang, ein erster Schritt in die Wahrheit der Authentizität oder in den Sumpf der Artikulationslosigkeit.
mit Arbeiten von: Franz Ackermann, Emma Adler, Kristin Albrecht, Benjamin Althammer, Felicitas Aga, Veneta Androva, Heike Kati Barath, Maximilian Bauer, Martin Baur, Jürgen Baumann, Karoline Beeck, Anna Benini, Sascha Boldt & Ann Schomburg, Julia Brodauf, Thomas Bühner, Nine Budde, Victor Daysun, Christina Dedolf, Sandra Dullenkopf, Lorraine Durgeloh, Daniel Ewinger, else (Twin) Gabriel, Jan Gottschalk, Dagmar Gregova, Fabian Gröning, Simone Haack, Josephin Hanke, Maxie Heiner, Kornelia Hoffmann, Achim Hoops, Johanna Hutter, Klaas Hübner, 4 Hüppi, Thari Jungen, Stephanie Jünemann, Elena Kaludova, So Jin Kim, Yeon-Ji Kim, Viktoria Klius, Kirsten Klöckner, Ilko Koestler, Patricia Lambertus, Julie Legouez, Michael Lapuks, Silvia Lorenz, Josef Maaß, Sylvia Maak, Nana Mandl, Wyatt Mills, Christine Molis, Elfi Müller, Thomas Nolden, Justine Otto, Manfred Peckl, Claudia Pollmann, Aron Rauschhardt, Pascal Reinhard, Gunter Reski, Matthew Ross, Christoph Rothmeier, Ralf Schmitt, Manfred Schneider, Julia Schottky, Livia Scholz-Breznay, Janina Schütz, Julia Schramm, Anna Staffel, Martin Städeli, Fritz Schwegler, Vroni Schwegler, Götz Schramm, Christa Schuster Salas, Stoll & Wachall, Karim Stonjeck, Astrid Stricker, Nataliia Tomenko, Nils Vogt, Brigitta Weber, Anette Wehrmann, Georg Werner, Johanna Winkelmann, Ingrid Wolf, Demelza Woodbridge, Zhang Yinning, Josh Zielinski, Ralf Ziervogel u. a.
Games with Frontiers A two-day symposium organised by the artist Philip Kojo Metz in English
On 29 and 30 October, diverse perspectives surrounding Philip Kojo Metz’s project, The Mimicry Games, will be offered and its broader themes addressed by an interdisciplinary series of presenters including Ann Schomburg, Stefanie Sylla, Ismal Duá, Monika Kalinauskaitė, Sascha Boldt and Zeina Idris.
Taking football as the medium – within the context of the UEFA European Championship – The Mimicry Games approaches the history of European colonization of Africa by forming a visual and physical connection between the sport and this history. Shifting the location of the European Cup to its colonial counterpart on the African continent, the project places African football players in competition against each other, while uniformed in the national team jerseys of their former colonizers. As the 2016 European Cup was held in France, The Mimicry Games were carried out in Senegal, a former French colony, and were internationally and intercontinentally broadcasted and discussed in a series of public viewings and studio talks. Through this widely accessible game that establishes connections on an international scale, the work addresses notions of national identity, processes of cultural exchange, mimesis and the remnants of a colonial past.
Contributions on the first day of the symposium will consider the relationships and interactions between the African and European continents. On the second day, the presentations will expand the scope of the topic, examining possible parallels in other cultures and continents.
October 29 - 30, 2016 Decad Gneisenaustrasse 52 Berlin
Saturday, 29 October 4 - 8 PM Philip Kojo Metz Annabelle Schulte Ismael Duá
Sunday, 30 October 4 – 8 PM Zeina Idris Monika Kalinauskaité Ann Schomburg und Sascha Bolt
Join us for the second production in Decad's new storefront.
'Community-Based' presents a series of long-term, socially-engaged projects realised by artists and other cultural workers, specifically located in Berlin. At the opening, the work of six collectives will be presented, and over the course of the following ten weeks, artists and works will progressively be added. A corresponding lecture programme will ensue. In keeping with the exhibition's title, this ongoing collection of materials will rely on community-based research in a move to supplement the already published and well-known works in this genre of community-based art production. At the end of the exhibition's run, all materials will be added to Decad's growing archive on the social place of art.
Immediately prior to the opening reception, the artist Mathilde ter Heijne will speak on her work in Decad's Hinterhaus lecture space. Ter Heijne is one of the primary six artists to be included in 'Community-Based'. Her artist talk will begin at 18:00. The reception is scheduled to run from 19:00 to 22:00